Feedback


Dranbleiben für bessere ErgebnisseEs geht um Relevanz und Reichweite. Wer gelesen wird, bleibt dran. Doch Schreiben ist ein narzistischer Prozess. Du verliebst dich in die eigenen Worte. Das verstellt den Blick. Auch beim kreativen Schreiben brauchst du Feedback.

Wenn du nur für dich schreibst, und deine Texte nie jemanden anders zu lesen geben willst, ist alles in Ordnung und Feedback ist nicht wichtig.

Alle andere schreiben, weil sie gelesen oder gehört werden wollen. Gerade in einer Zeit, in der eigentlich nicht gelesen wird (behaupten manche), in der wir aber mit Nachrichten, Infomationen und Geschichten überschüttet werden, ist es besonders wichtig zu wissen, wie was von den Lesern aufgenommen wird.

Es geht im kreativen Schreibprozess nicht darum, den Lesern nach dem Mund zu reden! Ganz und gar nicht. Es geht darum die eigene Stimme zu befreien, und das Gesagte auch hörbar, verstehbar oder lesbar zu gestalten.

Wenn du so schreiben willst, dass deine Werke auch gelesen werden, dann brauchst du das Feedback.

Kontinuität, Motivation, Durchhaltevermögen

Feedback hilft auch bei diesen drei Tugenden. Wer lernen will, muss schreiben. Und immer wieder schreiben, auch wenn nicht immer die besten Analogien, Bilder oder Szenen herauskommen, du darfst dranbleiben. Wie geht das? In dem dir jemand spiegelt, was er oder sie aus deinen Texten liest. Indem jemand nachfragt, was du sagen wolltest, wenn er oder sie es nicht ganz verstanden hat. Indem jemand dir aufzeigt, wo er oder sie sich langweilt. Wo er oder sie gefesselt ist und und und.

See my words – Miteinander schafft Motivation

Redet miteinander über den Prozess und über deine Wörter. Allein dies Miteinander schafft Motivation und Durchhaltevermögen.

Kreatives Schreiben – Handwerkszeug

Wenn du das kreative Schreiben über einen Kurs lernst, wirst du auch von Handwerkszeug hören. Du wirst Übungen erhalten, die dich motivieren oder neue Wege aufzeigen. Das ist  leichter, als alles allein zu erarbeiten.

Beispiel: Du schweifst mit deinen Gedanken ständig ab? Du sitzt vor einem leeren Dokument am Bildschirm und fühlst dich ebenso leer? Du weißt nicht wie anfangen, an diesem regnerischen langweiligen Tag?

Probiere es mit den „Drei Seiten für einen freien Kopf“

Schreibe einfach los, was dir alles durch den Kopf geht. Erlaube dir Abschweifungen, erlaube dir grottenschlecht zu schreiben. Aber höre nicht auf! Du wirst sehen, nach eineinhalb Seiten hast du das Gefühl, jetzt ist es gut. Jetzt kann ich aufhören, und etwas anderes schreiben. Aber genau jetzt darfst du nicht aufhören! Denn nach den ersten anderthalb Seiten wird es erst interessant. Dann kommen die guten Bilder, die besondern Ideen. Die Sätze, von denen du gar nicht geglaubt hast, dass du sie schreiben kannst. Dann bist du bei deiner Kreativität.

Das passiert jedes Mal aufs Neue. Das erlebe ich immer wieder, wenn ich diese Übung anwende. Und zwar ganz genau nach anderthalb Seiten.

(Dieser Tipp stammt aus dem Buch Verführung mit Worten: 33 Quickies für erfolgreiche Texte)

Exkurs: Kontinuität durch Notieren und Skizzieren

Das kreative Schreiben braucht Kontinuität. Wie Klavierspieler immer wieder Etüden üben, um ihre Fingerfertigkeit zu pflegen, so schreibst du immer wieder „Etüden“.

Die findest du, in neuen Aufgaben. Deswegen brauchst du auch einen Kreis, in dem du dich wohlfühlst, der dir aber auch immer neue Schreibanstöße und Herausforderungen bringt.

Wenn du lieber allein lernst hier ein Buchtipp:

Buchtipp: "Schreiben dicht am Leben"„Schreiben dicht am Leben.“ Notieren und Skizzieren von Hans-Josef Ortheil

Diese Büchlein aus der Duden-Serie „Kreatives Schreiben“ entfacht mit ausgesuchten Notaten berühmter Schriftsteller die Lust am Notieren und Skizzieren. Es regt an, mit einer Art „Wörter-Fotoapparat“ durch die Welt zu gehen, und alles aufzuzeichnen, was du sonst vielleicht fotografieren würdest.

Schreiben dicht am Leben: Notieren und Skizzieren (Duden – Kreatives Schreiben) bei amazon anschauen


Feedback für kreatives Schreiben

Geben und Nehmen – das ist der Trick bei Onlineforen und örtlichen Schreibgruppen: In dem ich anderen Feedback gebe, lerne ich für meine Texte, für mein Schreiben. Im Gegenzug erhalte ich unter Umständen wertvolle Hinweise, wie meine Worte aufgenommen werden.

7 goldene Regeln für ein gutes Feedback:

  1. Persönlich ist besser
    Gespräch geht vor Telefonat, Telefonat geht vor E-Mail, vorallem bei Kritik und unliebsamen Themen.
  2. Der Ton macht die Musik, sowohl in Onlineforen, als auch persönlich
    Persönlich, klar, und wertschätzend sind die Grundsätze für ein gutes Feedback.
  3. Direkte Kommunikation
    Der erste Kontakt gehört den unmittelbar beteiligten Gesprächspartnern. Dabei gilt: Von sich selber sprechen. Was brauche ich (anstatt was macht der andere falsch) und mit konkreten Beispieln belegen.
  4. Miteinander statt Übereinander
    Miteinander sprechen, statt übereinander!
  5. Bei Sorgen schnell und direkt reagieren
    Unwohlsein und Ärger wird größer, wenn man ihn für sich behält. Lieber ansprechen, bevor das Fass überkocht.
  6. Gelassenheit üben
    Eine positive Grundhaltung befördert den (Lern)Erfolg.
  7. Lachen! Nicht vergessen.
    Immer wieder LACHEN.
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